Handschrift ist die Basis des Lernens in der Schule.

Im Streben nach schulischen, beruflichen und persönlichen Erfolgen macht die Handschrift den Unterschied zwischen Schul-Erfolg und Schreib-Frust aus.

„Du musst lernen schneller und ordentlicher zuschreiben;                                                                                                    bei anderen Kindern klappt es ja schließlich auch.“                                                                                                               Dies oder Ähnliches lesen oder hören schreibunsichere Kinder/ Jugendliche fast täglich in ihrer Schullaufbahn. 

Schreibbewegung ist die Krönung der Feinmotorik

Scheiben, aber auch die Vorläuferfähigkeit – das Malen – sind sehr komplexe Tätigkeiten; ein Zusammenspiel von feingesteuerten Finger-Hand-Arm- und Auge-Bewegungen, Kognition und Sprache.

Schreiben wird in der Schule gelernt. Dort wird davon ausgegangen, dass jede Schülerin, jeder Schüler eine „normal“ funktionierende Schreibmotorik mitbringt. Was aber, wenn dem nicht so ist? Folgendes geschah einem hochbegabten Schulkind:

Ausgestattet mit einem Gesamt-IQ von 146 PKT (sprachlich sogar ein IQ von 152 Pkt.) wird es zur sonderpädagogischen Überprüfung vorgestellt.
Tatsächlich hatte dieses Kind „lediglich“ Unsicherheiten im schreibmotorischen Bereich. Es war nicht in der Lage, feinmotorische Bewegungsprozesse zu automatisieren und hatte eine auffällige Stifthaltung.

Viele der späteren Schreibprobleme entstehen durch fein- und grafomotorische Unsicherheiten. Zusammen mit den spezifischen Herausforderungen der Schreibschriftvorlage, können Schreibauffälligkeiten zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten:

  • einige Kinder haben bereits beim Schreiben-lernen erhebliche Unsicherheiten.
  • andere beim Wechsel von der „Druck-Schrift“ hin zur „verbundenen Schreibschrift“,
  • oder die Probleme tauchen in einer höheren Klasse auf, wenn das Schreibtempo und die Textmenge gesteigert werden.

Kinder/ Jugendliche mit Unsicherheiten in der Fein- und Grafomotorik brauchen ihre gesamte Aufmerksamkeit für das Schreiben der Buchstaben und Ziffern. Aus diesem Grund können sie dem allgemeinen Unterrichtsgeschehen nur mäßig folgen. Es fällt ihnen schwer, die gelernten Schreibregeln anzuwenden oder versagen selbst bei einfachen mathematischen Aufgaben, weil die Buchstaben und Ziffern für sie unschreibbar sind.

„Schreiben macht mir keinen Spaß.“
„Ich fühle mich beim Schreiben unwohl.”  Sagen die schreibunsicheren Kinder/ Jugendlichen selbst. 

Das Schreiben an sich empfinden die Betroffenen als sehr anstrengend und die Kinder/ Jugendlichen sind zunehmend über ihr mangelndes Können frustriert.
Die tägliche feinmotorische Überforderung lässt das Kind/ den Jugendlichen nicht selten aggressiv und unkonzentriert werden. Es beginnt womöglich den Unterricht zu stören, oder zieht sich zurück. Die Leistungen fallen nicht nur ab, schlussendlich werden sie vollständig verweigert.

Daher sollte schon bei wenigen Anzeichen von fein- und grafomotorischen Unsicherheiten eine Betrachtung der Mal- und Schreibfähigkeiten durchgeführt werden.

Anzeichen für fein- und grafomotorische Unsicherheiten sind:

Stehen, Gehen:
– Das Kind pendelt beim Stehen hin und her.
– Das Gangbild wirkt gehemmt, unrhythmisch, die Arme werden nicht mit bewegt.
– Das Kind geht auf den Zehenspitzen.
– Das Kind kann schlecht rückwärtsgehen.
– Das Kind balanciert nur ungern.
– Das Kind möchte sich beim Einbeinstand immerzu an etwas festhalten.

Koordination Hand-Finger:
– Das Kind unterbricht die Daumen-Finger-Folge.

Malen:
– Die Formgebung und Wiedergabe bekannter Symbole gelingen nur unvollständig: Punkt, Strich, Linie, Kreis, Viereck, Dreieck, Spirale, liegende Acht, Menschen, Baum, Blumen, Haus, Sonne, Mond, Sterne, Vögel,…

Schrift:
– Es gibt Unterbrechungen innerhalb eines Wortes.
– Wörter / Buchstaben / Ziffern liegen über- und unterhalb der Schreiblinien.
– Wörter / Buchstaben / Ziffern erscheinen in unterschiedlichen Größen.
– Statt „verbundener Schreibschrift“ wird „Druck-Schrift“

Stifthaltung:
– Das Kind hält den Stift zu weit unten / oben.
– Das Kind schreibt mit überschlagenem Daumen oder in anderer Handhaltung.
– Das Kind übt starken Druck auf das Papier / Stift aus.

Sport:
– Das Kind ist unglücklich beim Sporttreiben (da es schlechter ist als andere).
– Das Kind kann den Ball nicht sicher fangen, bzw. wirft ungenau.
– Das Kind zeigt ungeschickte Bewegungen, besonders mit Schlägern (Federball).

Allgemein:
– Das Kind übersieht Gegenstände, oder lässt diese oft zu Boden fallen.
– Das Kind vermeidet alles im Nahbereich (malen, schreiben, knöpfen, drehen, greifen, fassen, binden, schneiden, Bauklötzchen stapeln, etc.).
– Das Kind wechselt die Hand bei unterschiedlichen / gleichen Tätigkeiten.

Wohlbefinden:
– Das Kind ermüdet schnell beim Schreiben.
– Das Kind wirkt unkonzentriert / lustlos beim Schreiben.
– Ideen und Phantasien bleiben entweder im Kopf stecken, werden nur mündlich mitgeteilt oder aufgemalt, aber niemals aufgeschrieben.
– Das Kind schämt sich wegen seiner Handschrift.

Damit die vielfältigen Voraussetzungen für eine flüssige, leserliche und anstrengungsfreie Handschrift erfüllt werden und das Handschreiben mit Freude, Leichtigkeit und ohne Stress gemeistert wird, haben wir folgende Angebote:

  • Persönliches Trainingspaket für Kindergarten- und Schulkinder
  • Vertraulichkeit und diskretes Einzeltraining
  • Beratung der Eltern bei Fragen „Rund um die Handschrift“ (Entwicklung, Voraussetzungen, Unsicherheiten, Auffälligkeiten, Händigkeit)

Wenn Sie Klarheit über die Mal- und Schreibsituation Ihres Kindes haben wollen und Anzeichen fein- und grafomotorischer Unsicherheiten bemerkt haben, empfehlen wir Ihnen ein unverbindliches Erstgespräch in einer Handschriften-Sprechstunde.

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